Projekt Kunstwände & Fotopoints

Projekt Kunstwände

Ein Projekt des interkulturellen Dialogs im interdisziplinären Kontext zwischen Historie, Kunst und Natur fördert zukunftsweisendes ökologisches Denken sowie der Stärkung des sozialen und politischen Zusammenhalts.

Projektträger: Tourismusverband Mölltal, Hauptplatz 58, 9821 Obervellach
Idee: Dr. Rainer Schroth und Edith Lesnik in Zusammenarbeit mit dem KunstRAUM Obervellach

 

  1. Ausgangslage

Obervellach hat eine lange historische Geschichte. Der Ort hat acht Städtepartnerschaften. Verschiedene Veranstaltungen wie Ausstellungen, Kulturevents oder Brauchtumsveranstaltungen tragen zur Belebung dieser Partnerschaften bei, die schon über Jahrzehnte bestehen.  
Das vorliegende Projekt soll die Geschichte des Mölltales im Zusammenwirken von Wissenschaftler*innen und Künstler*innen erforschen und darstellen.

Die künstlerische Sichtbarmachung der historischen Geschichte ist sowohl bei der einheimischen Bevölkerung als auch bei Gästen ein zentrales Thema. Der Verein KunstRaum hat eine lebhafte Kunst- und Kulturszene für das ganze Mölltal geschaffen. Viele Künstler*innen arbeiten mit Materialien aus der Natur (Holz, Stein, Erde…) sowie mit recycelten Materialien.

  1. Projektbeschreibung: Kunstwände

Bei diesem Projekt steht die Geschichte von Obervellach sowie des Mölltales im Mittelpunkt. Die Beschäftigung der Geschichte des Mölltales im interdisziplinären Kontext aus Historie, Kunst und Natur schafft ein zukunftsweisendes ökologisches Denken.

Künstler*innen machen diese durch Darstellungen die Geschichte des Mölltales sichtbar, sei es künstlerische Interpretationen ganzer Epochen oder einzelner Ereignisse. Durch die Beschäftigung und Visualisierung der Themen wird das Bewusstsein für die lange Geschichte des Ortes und des Tales gestärkt. Das Projekt „Kunstwände“ wird in Zusammenarbeit mit Univ. –Prof. Doz. Mag. Dr. Felicitas Thun-Hohenstein ausgeschrieben.

Bei ihren Bewerbungen suchen sich die Künstler*innen ein Thema aus der zur Verfügung gestellten „Historie von Obervellach“ (siehe Anhang) aus und geben eine Umsetzungsskizze ab.  Die von den Künstler*innen eingereichten Umsetzungsvorschläge werden durch eine von Thun-Hohenstein zusammengestellte Jury zur Umsetzung ausgewählt. Die jeweiligen Hausbesitzer*innen werden bei den Entscheidungen der Jury miteinbezogen.  In weiterer Folge ist eine Ausweitung dieses Projektes in die Mitgliedsgemeinden des Tourismusverbandes Mölltal geplant. (7 Gemeinden)

Die ausgewählten Künstler*innen arbeiten vor Ort an ihrem Werk. Materialien und Gerätschaften (Gerüst, Hebebühnen) werden zur Verfügung gestellt. Unterkunft und Verpflegung sind frei. Eine Reisekostenpauschale wird zur Verfügung gestellt.

Das Projekt wird laufend dokumentiert und on- und offline aufbereitet. Weiteres sind Vernissagen zur Präsentation der Kunstwerke geplant. In einer Broschüre werden die verschiedenen Werke, die Künstler*innen/Wissenschaftler*innen und ihre Intentionen dargestellt. Führungen für die einheimische Bevölkerung, Gäste und Schulklassen durch diese „Freiluftausstellung“ werden angeboten.

 

  1. Projektziele

Durch die Beschäftigung mit der Geschichte des Mölltales im interdisziplinären Kontext aus Historie, Kunst und Natur schafft das Projekt ein zukunftsweisendes ökologisches Denken.

Darüber hinaus werden die bestehenden Städtepartnerschaften intensiviert und neue gewonnen. Es findet ein breiter kultureller Austausch statt, bei dem die Geschichte von Obervellach sowie das Mölltal ein zentrales Thema ist. Nicht zuletzt entsteht durch dieses Projekt ein neues touristisches Angebot im Ortskern sowie im gesamten Mölltal und es findet sowohl bei der einheimischen Bevölkerung als auch bei den Gästen eine Bewusstseinsbildung für die historische und zukünftige Entwicklung der Region statt.

  1. Zielgruppen
  • Künstler*innen und Wissenschaftler*innen
  • Bürger*innen der Markgemeinde Obervellach und aus der Region
  • Gäste aus dem In- und Ausland
  • Schulklassen

 

 

 

  1. Projektziele
  • Erarbeitung der Geschichte des Mölltales im interdisziplinären Kontext eines zukunftsweisenden ökologischen Denkens
  • Zusammenwirken von Wissenschaftler*innen und Künstler*innen
  • Knüpfung internationaler Beziehungen und Stärkung des europäischen Gedankens
  • Sichtbarmachen im öffentlichen Raum
  • Entwicklung von neuen Angeboten im Tourismus für die Gemeinde Obervellach

 

  1. Match der Projektziele mit den Zielen der Förderstrategie

Das Projekt deckt sich mit folgenden Entwicklungsperspektiven und Zielen der Regionalstrategie Region Großglockner/Mölltal- Oberdrautal:

  • Steigerung des qualitätsorientierten, nachhaltigen Tourismus (Wasser- und Naturerlebnis, Kulturlandschaft, alternative winter- und sommer- touristische Angebote)
  • Auf- und Ausbau von touristischen Produkten und Angeboten für eine touristische Zweisaisonalität und Saisonverlängerung
  • Belebung der Ortskerne durch Umsetzung der Ortskernentwicklung und Verwendung regionaler und historischer Baumaterialien
  • Internationale und regionale Kunst und Kultur fördern und das kulturelle Erbe bewahren
  • Vitalisierung des Lebens- und Kulturraumes durch Erhaltung und Weiterentwicklung des natürlichen und kulturellen Erbes
  • Förderung eines vitalen Vereinslebens

 

  1. Projektpakete (Arbeitspakete – Meilensteine)

Ausschreibungsunterlagen aufbereiten

Historische Aufbereitung der Geschichte von Obervellach: Chronist Herbert Demoser, schriftlich zusammen gefasst von Hans Simoner. Edith Lesnik und Kunstraum Obervellach als Stützpunkt des Projektes in Zusammenarbeit mit der Kunstakademie Wien mit Univ. –Prof. Doz. Mag. Dr. Felicitas Thun-Hohenstein.

 

Ausschreibung und Auswahl der Projekte

Der Start ist mit Künstler*innen der Kunstakademie Wien sowie mit Künstler*innen aus den Partnerstädten geplant. Ausschreibung des Projekts bei der Landes- und Bundesregierung.
Auswahl durch eine Jury der geeigneten Projekte.

 

Umsetzung der Kunstwerke vor Ort

Unterbringung der Künstler*innen vor Ort für ca. 2 Wochen. Unterkunft und Verpflegung werden gestellt. Ebenso alle Materialien (u.a. Gerüst/Hebebühne) die für die Schaffung des Kunstwerkes von Nöten sind.

 

 

 

  1. Projektzielgruppe
  • Künster*innen und Wissenschaftler*innen u.a. aus den Partnerstädten
  • Bürger*innen der Markgemeinde und aus der Region
  • Gäste aus dem In- und Ausland
  • Schulklassen

 

  1. Mögliche Synergien/Kooperationen

In einer Symbiose mit den Projekten „Art & Flower“ sowie dem Slowfood-Projekt „Essbares Dorf“ und der „Kunstwände & Fotopoints“  ist eine gemeinsame touristische Bewerbung, Führungen durch den historischen Ort sowie Shop für Andenken/Geschenksartikel sind in weiterer Folge angedacht.

 

Künstlerischer Entwurf und Beschreibung einer Hauswandgestaltung
von der Künstlerin AKTRICE

Die Linien symbolisieren den Gold,- Silber- und Kupferabbau und somit den Wohlstand und Reichtum der Zeit des Bergbaus im Mölltal. Das Leben der Bergknappen war sehr mühsam. Die Mölltaler Bergknappen, die aus ganz Europa kamen, hatten ein schweres Leben und siedelten sich im Mölltal an. UND heute gibt es viele Bergarbeiter aus dem Mölltal, die in ganz Europa als Tunnelbauarbeiter begehrt sind. Wie ihre Vorfahren haben sie keine Platzangst bei ihren Arbeiten Untertags.

Geschichtlicher Hintergrund zum vorliegenden Entwurf:

Erzgruben, Silber- und Goldbergwerke lagen hier im Mölltal im Hochgebirge. Eine 6.000 Jahre alte Kultstätte am Danielsberg belegt, dass bereits um 500 v.Chr. auf diesem 962 m hohen Berg nach Gold, Silber und Eisen geschürft wurde.

In Flattach gab es ein Vorkommen an Kupfer in der Großfragant, hochwertiges Eisen in der Raggaalm und Gold in der Wurten. Der Abbau von Gold liegt wohl am weitesten zurück und verlieh der Goldberggruppe ihren Namen. Aufgrund des Vorkommens an Bodenschätzen hatten sich bereits die Kelten im Mölltal angesiedelt und mit dem Abbau begonnen.15 v. Chr. übernahm die römische Verwaltung den Goldabbau in dieser Gegend.

Das älteste, noch heute existierende Bergwerksverzeichnis in Obervellach belegt eindeutig, dass um 1480 in der “Teuchl” Silberbergwerke vorhanden waren.

 

Zur Zeit des Edelmetallbergbaues war das heutige Gemeindeamt Wohnsitz der Gewerkenfamilie Schlaminger, die zu den bedeutendsten Bergwerksbetreibern des Mölltales gehörte.

 

Ende des 15. Jahrhunderts wurden die Bergwerke von Österreich einem „obristen Bergmeister“ unterstellt. Wegen der besonderen Bedeutung von Obervellach im erfolgte 1509 die Ernennung von Lamprecht Zäch zum ersten Oberstbergmeister für die habsburgischen Länder des Bergrichters von (Ober) Vellach. Die Hauptaufgaben des Bergrichters, der seinen Amtssitz in Obervellach hatte, waren insbesondere die Vertretung des Landesfürsten als Gewerke und die Überwachung des Bergbaues, der in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts im gesamten Ostalpenraum seine Blütezeit erlebte.

Durch die habsburgische Länderteilung 1564 erstreckte sich der Zuständigkeitsbereich des Oberstbergmeisteramtes in der Folge auf Innerösterreich (Steiermark, Kärnten, Krain, Görz, Triest und die österreichischen Besitzungen in Istrien und Friaul). Der Markt Obervellach beherbergte für 270 Jahre die zentrale Bergbauverwaltung des Habsburgerreiches und erlangte somit auf diesem Gebiet überregionale Bedeutung.

Als der Goldbergbau in der zweiten Hälfte des 16. Jht. immer weniger Gewinn abwarf, gerieten zahlreiche Gewerken in erhebliche finanzielle Schwierigkeiten. Um die Mittel für die sozialen Ausgaben aufzubringen, wurde im Jahre 1537 die Bruderlade geschaffen, in welche jeder Knappe einen Kreuzer pro Gulden und Monat als Beitrag zahlen musste. Die Bruderlade ist eine Vorstufe zu unserer heutigen Sozialversicherung.

 

Zurück