Ausstellung „Nackte Selfies & (k)nackiges Holz“

„Nackte Selfies & (k)nackiges Holz“
Ausstellung: 24.05.2017– 23.06.2017
19:00 Uhr // musikalische Umrahmung "Die Kwetschentreiber"
Bilder:  Alexandra Anton // Skulpturen: Manfred Krethen

Der Titel der Ausstellung im KunstRaum Obervellach ist Programm: Zahlreiche Personen aus Asien, Europa und Nordamerika folgten dem Aufruf der Künstlerin Alexandra Anton und schickten ihr Selfies, die sie in gemalte und gezeichnete Kunstwerke übersetzte. Was die Porträtierten von sich preisgeben wollten, entschieden sie selbst. Das Ergebnis ist eine Vielfalt sondergleichen, da die gewohnten Pfade der Aktmalerei verlassen wurden. Die Bilder werden wunderbar ergänzt von den Holzskulpturen von Manfred Krethen.

Nach den Begrüßungsworten, sowie der Vorstellung der Künstler von Dr. Wilhelm Pacher, dem neuen Vizeobmann des Vereins, eröffnete die Obervellacher Bürgermeisterin Anita Gössnitzer die Ausstellung. Bundesrat und Bürgermeister von Mallnitz, Günther Nowak zeigte sich ebenso beeindruckt und übermittelte Grüße von Landeshauptmann Peter Kaiser, der für die nahe Zukunft seinen Besuch ankündigte. "Die Kwetschentreiber" aus dem Drautal sorgten für einen originellen Ohrenschmaus. Die Ausstellung kann noch bis 23. Juni besichtigt werden. Übrigens: Der Bildhauer Manfred Krethen ermunterte die Anwesenden dazu, seine Werke ohne Scheu zu berühren. "Holz muss man fühlen und anfassen ist ausdrücklich erlaubt." Na dann ...

Text: Dr.Alexandra Bleyer
Fotos: KunstRAUM Obervellach

Alexandra ANTON, geboren in Klagenfurt am Wörthersee und aufgewachsen im unteren Gailtal unweit von Villach, entdeckte schon früh als Kind ihre Leidenschaft für die Kunst. Dennoch entschied sie sich nach der Matura bewusst gegen ein Kunststudium und besuchte stattdessen aus wirtschaftlichen Überlegungen heraus an der "Graphischen" HGBLVA) in Wien
das Kolleg für Graphik-Design und studierte später noch berufsbegleitend Kommunikationswirtschaft an der FH Wien.
Ab 2010 setzte sie sich dann ernsthafter mit der Kunst auseinander und erweiterte autodidaktisch ihre künstlerischen Fähigkeiten. Der Themenschwerpunkt liegt dabei auf der Darstellung des und der Auseinandersetzung mit dem menschlichen Körper, von dem sie seit jeher fasziniert ist.
Technisch probiert sie dabei viel aus, bevorzugt aber das Arbeiten mit Acryl sowie mit Kohle/Kreide.

Nach mehreren Gruppenausstellungen in Wien und Kärnten stellt sie nun im Mai mit dem Holzbildhauer Manfred Krethen in der Galerie "KunstRAUM Obervellach" ihre Arbeiten aus der neuen Serie "Nackte Selfies" vor. Für diese Serie schickten Menschen aus aller Welt ihre nackten Selfies an die Künstlerin, die diese dann in gezeichnete oder gemalte Bilder übersetzt. Ihr Stil variiert dabei sehr, genauso, wie die Modelle auf sehr unterschiedliche Art und Weise die Vorgaben* der Künstlerin interpretierten und damit ihre Persönlichkeit widerspiegelten - nur das Thema verbindet alle Werke. Das Resultat sind Bilder, die einen völlig neuen und dabei modernen Blick auf das Thema "Akt" in der Kunst geben.

*) Vorgaben für die Modelle:

1: die Modelle müssen über 18 sein; abseits davon spielt weder Alter noch Figur eine Rolle – wer mitmachen will, ist willkommen.
2: es muss ein Selfie sein, das Modell muss also selbst das Foto von sich machen. Wie das Selfie allerdings zustande kommt, ob mit dem Gerät in der Hand, mit Selfiestange oder mit Selbstauslöser, ist egal
3: die Wahl der Pose, des Blickwinkels und des Bildinhalts liegt ausschließlich und zu 100% beim Modell – alles ist erlaubt, solange das Modell dabei nackt ist. Die Künstlerin entscheidet jedoch darüber, wie das eingereichte Selfie in ein Werk übersetzt wird.

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Krethen Manfred wurde 1938 in Duisburg Deutschland geboren.
Er kam im Alter von 5 Jahren durch die Aktion Kinderlandverschickung zu Pflegeeltern nach Österreich.
Seit dieser Zeit lebt er in Greifenburg, wo er aus Faszination zum Holz die Ausbildung zum Tischler absolvierte und bleibt zeitlebens diesem Beruf treu.



In der Pension war er anfangs leidenschaftlicher Krippenbauer bis zum Besuch einer Bildhauerschule im Tiroler Lechtal. Die Bildhauerei ließ ihm seitdem nicht mehr los. Nach ersten künstlerischen Arbeiten an kleineren Holzskulpturen wurde er zu Holzbildhauersymposien eingeladen, wo er sein Können nach und nach verfeinern konnte. Viele Ausstellungen in ganz Kärnten zeigen von der großen Schaffenskraft des Autodidakten. Seine klaren Linien und glatten Flächen geben den Skulpturen, die ausschließlich aus edlen Obstgehölzen geschaffen werden, eine unverkennbare Signatur.

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