Ein Abend, der bewegt hat – Jakob Pernull berührt Herz und Verstand. Ein musikalisches Erzähltheater mit dem Freigeist Jakob Pernull.

Es war einer dieser besonderen Abende, die lange nachwirken. Trotz drei parallel stattfindender Veranstaltungen war der Kunstraum Obervellach bis auf den letzten Platz gefüllt – ein starkes Zeichen für die Bedeutung und die Strahlkraft dieses Abends. Besucherinnen und Besucher kamen nicht nur aus der Umgebung, sondern reisten von weit her an, um dabei zu sein. Und sie wurden reich beschenkt.

Jakob Pernull, bekannt für seinen feinen Spürsinn für gesellschaftliche Widersprüche und menschliche Sehnsüchte, nahm das Publikum mit auf eine eindrucksvolle Reise. Schon zu Beginn stellte er provokante Fragen: Was, wenn wir einfach nichts täten? Keine Arbeit, kein Wettbewerb, keine Pflichterfüllung – nur Sein. Was würde bleiben? Wie viel Liebe, wie viel echte Verbindung zwischen Menschen?

Mit schonungsloser Ehrlichkeit sprach er über die Entfremdung im Alltag, über das Zerreißen zwischen Pflichten und der Sehnsucht nach echter Nähe. Und gleichzeitig blieb sein Auftritt alles andere als schwer – durchzogen von leiser Ironie, persönlicher Tiefe und einer musikalischen Intensität, die unter die Haut ging. Mit Akkordeon und Gitarre unterstrich Jakob seine Geschichten mit kritischen, manchmal zärtlich-melancholischen, manchmal aufrüttelnd-provokanten Liedern.

Ein besonderes Highlight war sein Blick hinter die Kulissen einer scheinbar banalen Rolle: die Putzfrau, deren Alltag zwischen Pflicht, Abenteuer und psychischer Belastung oft unbemerkt bleibt – ein Sinnbild für viele unsichtbare Lebensrealitäten.

Jakob Pernull sprach nicht nur zu den Menschen – er sprach für sie. Und dabei ließ er niemanden unberührt. Das Publikum wurde eingeladen, die eigenen Gewohnheiten zu hinterfragen, sich selbst neu zu begegnen – mit mehr Freude, mehr Frieden und mehr Freiheit.

Besonders berührend war die persönliche Offenheit, mit der Jakob Pernull über seinen Gesundheitszustand sprach. Eigentlich hätte er seinen Auftritt wegen einer bevorstehenden Operation verschieben wollen. Doch die Energie und Wärme der Anwesenden gaben ihm so viel Kraft, dass er voller Dankbarkeit auf die Bühne trat.

Dieser Abend war mehr als eine Veranstaltung – er war ein gemeinsames Innehalten, ein kollektives Aufwachen, ein Moment echter Menschlichkeit. Und jeder, der dabei war, ging mit einem erfüllten Herzen nach Hause.

Herzlichen Dank an alle die mit dabei waren sowie alle fleißigen Helferlein im Hintergrund, die es ermöglichen, dass so wunderbare Veranstaltungen möglich sind!!!